Spieglein, Spieglein … an dem Tisch
Schritt für Schritt zu einer glücklichen Visagistin …
“Ein bisschen zu dunkel.” Waren ihre Worte, als sie vor ungefähr drei Jahren zum ersten Mal bei mir noch schöner machte. Ich machte heller, beim nächsten Mal. Noch eine Stehlampe neben den Spiegel, eine weitere Klemmlampe darüber, usw. Daniela Vargas Rodriguez, meine Lieblingsvisagistin, nickte zwar, schlug mir aber irgendwann vor, mal etwas richtiges zu besorgen … oder zu bauen … mit – ja, genau, mehr Licht!
Das mit dem Bauen war mein Stichwort … Ab zum Baumarkt – nach New York und meinem Fotostudio, mein liebster Ort ;o)
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Grob und ungehobelt sollte es sein, das Holz, passend zu den Deckenbalken meines Lofts und auch ein bisschen zu mir. Es wurde also ein Schalbrett, 3 Meter lang, 12 cm breit und 24 mm dick. Gesägt habe ich es aber sehr ordentlich im 45Grad Winkel.
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Die fertigen Seitenteile des Rahmens lege ich auf den Boden, um mir Überblick zu verschaffen und Maß zu nehmen. für die beiden fehlenden Verbindungen, oben und unten. Auch die Lampenfassungen platziere ich schon einmal auf dem Holz – bin ja neugierig: Wie wird es aussehen?
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Spiegel und Seitenteile müssen vor dem Messen plan und perfekt ausgerichtet liegen. Wichtig: Im fertigen Rahmen sollte der Spiegel auf jeder Seite einen Millimeter Spiel haben, damit er später nicht verklemmt und womöglich durch eine Ausdehnung des Holzes im Sommer kaputt gedrückt wird.
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Die Sache wird spannend. Alle Teile sind gesägt und werden mit Holzleim und auf der Rückseite verschraubten Holzresten zusammengefügt. Mit einer Lochsäge bohre ich die Löcher für die Verkabelung der Lampenfassungen.
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Erst in Weiß streichen, dann zusammenbauen! Ja, das ist wichtig – ich war mal sehr schlecht darin, diese Reihenfolge einzuhalten …
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Für die Montage der Lampenfassungen bohre ich kleine Löcher für die Schrauben, damit das Holz nicht aufreist.
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Auf der Rückseite wird nun verkabelt, streng nach allen Regeln. Spätestens hier dürfen sich auch die Männer beraten lassen, in Sachen, wie welche Art von Kabel in welchem Durchmesser, Verteilerdose und Anschlusskabel müssen was können … ?
Ihr seht hier auch schon die Halterungen für den Spiegel – auf jede von ihnen habe ich einen Kleks Silikon gebracht – den zerbrechlichen Scheißer also weich gebettet.
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Auf der Vorderseite fixiere ich den Spiegel mit einer etwa 5mm dicken und 20mm breiten Holzleiste, die ich mit einer Nagelpistole angebracht habe – sehr vorsichtig. Wer keine Nagelpistole hat: Lasst den Hammer unterm Bett und legt den Rahmen auf den Boden – dann könnt Ihr die Leisten auch mit Holzleim anbringen. Danach werden auch sie weiß gestrichen, auch sehr vorsichtig, damit keine Farbe auf dem Spiegel landet.
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Nun schraube ich mein Machwerk an den alten Küchentisch, mit ca 7cm langen Holzschauben und NACHDEM ich Löcher vorgebohrt habe. Da die Tischplatte übersteht, habe ich mit Restholz von anderen Projekten ausgeglichen.
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Nun wird beleuchtet, in diesem Fall mit LED Birnen in Matt. Es gilt die Regel, je gleichmäßiger das Licht, desto besser. Ich habe die Ausführung warmweiß genommen, da ich selbst viel mit natürlichem Licht fotografiere (ja, auch im Studio) und mir kaltweiß etwas zu unrealistisch erschien. Bin gespannt, was Daniela dazu meint.
Im Bild seht Ihr die Schönheit des ungehobelten Holzes – hatte Recht, es passt perfekt zu meinen ebenso rauhen Deckenbalken.
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Fertig! Wunderschön, oder? Und wirklich hell!!!
Unter die Beine des Tisches habe ich noch Räder geschraubt, die vorderen zwei mit Bremse. So lässt sich das Ding prima versetzen. In meinem Studio ist das wichtig, weil ich an unterschiedlich Ecken fotografiere, je nach Outfit und Ziel für das Foto. Überhaupt hat es sich für mich bewährt, alles so beweglich wie möglich zu halten.
Das war sie nun meine Anleitung zum Schminkspiegelbau. Wenn Ihr Fragen oder Anregungen habt, ab in die Kommentare damit.